Meine Leserunde bei Lovelybooks zu „Speisende soll man nicht aufhalten“.
Stark vereinfacht gesagt, ist Lovelybooks so eine Art Facebook für Leseratten. Mitglieder können sich dort über Werke austauschen, gelesene Bücher in virtuellen Regalen sammeln und Rezensionen schreiben. Autoren bietet das Netzwerk die Möglichkeit, mit ihren Lesern in Kontakt zu treten und in sogenannten Leserunden über ihre Bücher zu diskutieren.
Eine solche Leserunde habe ich nun auch für „Speisende soll man nicht aufhalten“ gestartet. Noch bis zum 7. Juli können sich Lovelybooks-Mitglieder dafür anmelden und eines von 15 Rezensionsexemplaren gewinnen, die mir der Rowohlt-Verlag netterweise zur Verfügung gestellt hat. Danach werde ich auf der Webseite zur Leserunde gemeinsam mit den Lesern über das Buch diskutieren.
Als Appetithappen habe ich ein kleines Video für die Leserunde gedreht. Alles weitere findet ihr direkt auf der zugehörigen Webseite. Dort könnt ihr — ob Lovelybooks-Mitglied oder nicht — mitreden, mitschreiben und mitdiskutieren.
Die Schau beleuchtet das Thema Essen aus den verschiedensten Blickwinkeln. Unter anderem geht es auch um die Wiederentdeckung der regionalen Küche — und genau hier kommt meine Reise ins Spiel. Denn als Exempel für das langsam erwachende Interesse an traditioneller, landestypischer Küche wird meine kulinarische Tour in einer Vitrine vorgestellt.
Zur Eröffnung der Ausstellung Mitte Mai konnte ich leider nicht in Leipzig sein. Doch nun habe ich dort im Rahmen des Begleitprogramms mein Buch „Speisende soll man nicht aufhalten“ bei einer Lesung vorgestellt — und mir zuvor natürlich die Ausstellung angesehen. Ich kann nur sagen: Wenn Ihr die Chance dazu habt, dann geht da hin! Denn die Ausstellung ist toll gemacht, unglaublich informativ und voller spannender Geschichten.
Um euch einen kleinen Eindruck zu vermitteln, hier ein paar Impressionen:
„Mit insgesamt über 1.200 Objekten zeigt die Schau die Bandbreite der Ernährungsgewohnheiten in Deutschland“, heißt es in der Ausstellungsbeschreibung. „Besucher begegnen Alltäglichem und Kuriosem rund um ihr tägliches Essen. Anschaulich erfahren sie Moden, Trends und Lebensstile, aber auch gesellschaftliche Realitäten und Mentalitäten.“
Den Auftakt der Ausstellung macht ein Spiegelraum, der in etwa die gleiche Funktion hat wie die Obst– & Gemüseabteilung im Supermarkt: den Besucher abbremsen, mit der Thematik vertraut machen, einen ersten Eindruck hinterlassen. Dazu ist der Boden gepflastert mit Essensmagazinen, die verdeutlichen sollen, wie allgegenwärtig Essen & Trinken heutzutage in unserer Gesellschaft sind. In den Spiegelkästen befinden sich zudem einige besondere Exponate — darunter das wertvollste Objekt der Ausstellung: das „Buch von guter Speise“, das erste deutschsprachige Kochbuch aus dem Jahr 1350.
Der erste der sieben Ausstellungsräume widmet sich der Frage: Wer kocht? An einer Wand sind alle Zwei– und Dreisterneköche in Deutschland aufgelistet (fast nur Männer), doch auch um die Situation am heimischen Herd soll es gehen. Dazu können die Besucher in einem Durchgang mittels Knopfdruck angeben, wer bei ihnen zu Hause den Kochlöffel schwingt. Erstaunliches Ergebnis: Zwischen Frauen und Männern herrscht zumindest hier Gleichstand.
In der Ausstellung geht es nicht nur um die schönen Seiten des Essens: In einem laborähnlichen Raum kann der Besucher anhand einer Zeitleiste all die Lebensmittelskandale der vergangenen Jahrezehnte verfolgen. Kaum überraschend: Je näher man der Gegenwart kommt, desto mehr häufen sich die Skandale.
Als Kontrast zur Laboratmosphäre folgt danach das Thema: Lust beim Essen. Im Hintergrund seht ihr eine Reihe von Glasvitrinen, die besonders geruchsintensive Gewürze beinhalten. Dank der Riechlöcher kann sich der Besucher selbst einen olfaktorischen Eindruck von den Gewürze machen. Im Vordergrund steht ein Esstisch, auf dessen Oberfläche ein Mehr-Gänge-Menü projeziert wird. Der Museumsgast kann sich also an den Tisch setzen und (zumindest virtuell) mitschlemmen.
Auch das Thema Lebensmittelverschwendung wird in einem weiteren Raum aufgegriffen. Nette Idee: der Müllcontainer als Fernseher. Hier kann sich der Besucher einen Film über sogenannte Mülltaucher ansehen, also Menschen, die von den weggeschmissenen Lebensmitteln der Supermärkte leben.
Und damit zu dem Raum, in dem meine kulinarische Reise vertreten ist. In ihm geht es einerseits um den Einfluss ausländischer Küchen auf das Essverhalten der Deutschen. Und andrerseits wird der Trend aufgegriffen, dass sich immer mehr Menschen auf ihre Wurzeln rückbesinnen und die traditionelle Regionalküche wiederentdecken.
Beim Thema multikulturelle Küche nicht fehlen darf natürlich der Dönerkebab. Großartig die Tafel über der Vitrine: Sie stammt aus Seattle und erklärt den amerikanischen Gästen, was in einem „typisch deutschen“ Döner steckt.
So sieht der gesamte Raum aus: In der Mitte sind rund um den Kimono (Thema: „Sushi in Suhl“) Bildschirme eingelassen, wo sich die Besucher verschiedene Filme ansehen können.
Unter anderem gibt es dort auch ein Interview mit einem nimmersatten Vielfraß zu sehen, der über seine Erlebnisse bei „Labskaus, Schnüsch und Dibbelabbes“ berichtet. (Hätte ich damals gewusst, dass ich gefilmt werde, hätte ich mich natürlich rasiert…)
Nun aber zu „meiner“ Vitrine, die zweigeteilt ist: Im oberen Part sieht man eine Deutschlandkarte mit mehreren Klapptafeln, hinter denen sich ausgewählte Gerichte verstecken, die ich auf meiner Reise gegessen habe. Und im unteren Teil…
Zurück zur Deutschlandkarte: Auf der Klapptafel steht außen lediglich der Name des jeweiligen Gerichts, sodass der Besucher erst einmal rätseln kann, was sich hinter „Dibbelabbes“ oder „Teichelmauke“ verbirgt. Die Lösung sieht er dann, wenn er das entsprechende Klappe öffnet.
Hinter der Klappe verstecken dann ein, zwei kleine Exponate, die ich von meiner Reise mitgebracht habe (oder die nachträglich von meinen Gastgebern ans Museums geschickt wurden). Dazu gibt’s linkerhand ein paar Informationen zu dem Gericht und — natürlich — das Rezept. Nettes Detail: Rechts unten befindet sich zudem ein sogenannter QR-Code. Mit einem entsprechenden Programm auf dem Smartphone kann man diesen QR-Code einscannen und landet umgehend auf der zugehörigen Webseite in meinem Blog (zur Übersicht aller Ausstellungsgerichte)
Und zum Abschluss noch für alle Lesefaulen, die sofort bis hierher runtergescrollt haben: So sieht das Ganze live aus…
Update: Das Gewinnspiel ist beendet, die drei Bücher sind verlost — und gehen nach Köln, Salzburg und Sigmaringen. Den Gewinnern wünsche ich viel Spaß bei der Lektüre!
Mickrige elf Exemplare von „Speisende soll man nicht aufhalten“ hat Amazon aktuell noch auf Lager (Stand Mittwochvormittag). Nun mag das sicher an der knausrigen Bestellung des Versandriesen liegen — doch viel besser gefällt mir die Vorstellung, dass sich die Kunden um meine Bücher reißen wie Obelix um einen Wildschweinbraten, und daher die Amazon-Regale nahezu leergefegt sind.
Wie dem auch sei, für alle Zukurzgekommenen habe ich eine gute Nachricht: Dank des Rowohlt-Verlages darf ich an dieser Stelle drei Exemplare meines Buchs unter euch verlosen. Was müsst ihr dazu tun? Ganz einfach:
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Die Verlosung läuft noch bis Sonntag. Dann werde ich aus allen Einsendern drei Gewinner ziehen und diese per E-Mail benachrichtigen. Viel Glück!
Heute vor 46 Jahren erschien das Beatles-Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club. Heute vor 23 Jahren wurde Karl-Marx-Stadt in seinen alten Namen Chemnitz rückbenannt. Und heute vor 17 Jahren errang Rapid Wien zum 30. Mal die österreichische Fußballmeisterschaft. Keine Frage, der 1. Juni war schon immer ein besonderer Tag.
Nun will ich mich keineswegs mit den Beatles messen, an Karl Marx rütteln oder die glorreichen Erfolge von Rapid Wien schmälern — und doch stelle ich dieser Reihe ein weiteres 1.-Juni-Ereignis hinzu: Seit dem heutigen Samstag steht mein Buch offiziell in den Läden. Hinter mir liegen eine unvergessliche Reise, ungezählte Arbeitsstunden am Computer, ungesunde Mengen an Kaffee sowie eine unbeschreibliche Freude und Erleichterung, als ich das fertige Werk vor rund drei Wochen erstmals in den Händen hielt. Doch über all das habe ich hier bereits ausführlich berichtet — deshalb lasse ich es an dieser Stelle gut sein.
Nur eines noch: Falls ihr in Erwägung zieht, das Buch bei Amazon zu erwerben, und mir obendrein etwas Gutes tun wollt, dann könnt ihr den 304-Seiten-Wälzer auch über den „Kaufen bei Amazon“-Button in der rechten Spalte kaufen — denn in dem Fall erhalte ich pro Buch einige Cent Provision von Amazon. (Ohne dass es für euch teurer wird — mehr erfahren).
P.S. An dieser Stelle noch einmal kurz der Hinweis: An diesem Sonntag, 2. Juni, feiere ich ab 19.30 Uhr im Provisorium in München eine Premierenlesung bei freiem Eintritt. Ihr alle seid dazu herzlich eingeladen; Details stehen in der Rubrik Termine.