

Türchen 5 — Zahllose Zahlenspiele
Ihr braucht noch ein Weihnachtsgeschenk für einen Essensliebhaber, Hobby-Koch oder Reiseenthusiasten? Bis Heilig Abend verschicke ich signierte Exemplare von „Speisende soll man nicht aufhalten“ — und das versandkostenfrei (mehr dazu hier). Um diese Weihnachtsaktion zu bewerben, schnüre ich einen Adventskalender: Von Montag bis Freitag gibt es täglich eine Anekdote rund um mein Buch — etwa, wie es zu dem Titel kam, wie viele Exemplare ich bereits verkauft und welche Unsummen ich damit verdient habe. Heute: Zahllose Zahlenspiele.
Die gute Nachricht vorweg: In meinem Buch „Speisende soll man nicht aufhalten“ steckt praktisch kein Bullshit. Oder exakt formuliert: Der Text „zeigt nur geringe Hinweise auf ‚Bullshit‘-Deutsch“, wie es das BlaBlaMeter formuliert — eine Webseite, die laut Eigenaussage entlarvt, „wie viel heiße Luft sich in Texte eingeschlichen hat“. Demzufolge bringen es Vorwort sowie die ersten drei Kapitel meines Buches auf einen Bullshit-Index von 0,1. (Bei Kapitel 2 über den Mutzbratenkönig sind es 0,12 — aber das schiebe ich jetzt einfach mal auf die statistische Unschärfe).
Nur zum Vergleich: Die Präambel des schwarz-roten Koalitionsvertrags erreicht einen Bullshit-Index von 0,42, was das BlaBlaMeter zu folgender Mahnung ermuntert: „Ihr Text riecht schon deutlich nach heißer Luft — Sie wollen hier wohl offensichtlich etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Für wissenschaftliche Arbeiten wäre dies aber noch ein akzeptabler Wert (leider).“
Satter Stundenlohn
Damit zurück zu meinem Buch, das summa summarum 458.871 Zeichen inklusive Leerzeichen umfasst. Nur mal angenommen, ich würde pro Sekunde auf drei Anschläge kommen, dann hätte alleine das Tippen des Manuskripts 42,5 Stunden in Anspruch genommen. Oder andersrum gesagt: Lässt man einmal das Denken weg, schreibt sich so ein Buch in weniger als zwei Tagen, was mein Honorar in einem anderen Licht erscheinen lässt — doch mehr zum schnöden Mammon hinter einem späteren Türchen.
Hier soll es ja um die 67.815 Wörter (nur Text — ohne Inhaltsverzeichnis etc.) gehen, die ich für „Speisende soll man nicht aufhalten“ mehr oder weniger sinnvoll aneinandergereiht habe. Dazu ein paar Zahlen:
- Am häufigsten findet sich das Wort „und“ in meinem Text — nämlich genau 2156 Mal. Auf den weiteren Plätzen: die (1650), der (1492), in (1160) und das (884).
- Zwischen diese Spitzenreiter schiebt sich ein Wort, das mich wie einen egomanen Selbstdarsteller dastehen lässt: Unglaubliche 1602 Mal taucht in meinem Buch das „ich“ auf.
- Der Thematik geschuldet liegen bei den Nomen Essen (92), Gericht (76) Stadt (73) und Reise (70) vorne.
- Sorry, liebe Vegetarier, in „Speisende soll man nicht aufhalten“ regiert das Fleisch — mit 68 Erwähnungen. Dazu kommen noch einmal 106 Wörter, die Fleisch beinhalten — von eingefleischt (2) über fleischfarben (1) bis zur Rindfleischbrühe (1). Demgegenüber tauchen nur 2 Vegetarier, 1 Veganer und 1 Vegetarierstammtisch auf sowie 3 Mal das Wort vegetarische/r.
- Insgesamt habe ich im Buch 12.094 verschiedene Wörter verwendet, immerhin 7450 davon nur ein einziges Mal — von Aalkruut bis Zylinder.
- Beim Glückrad hätte in „Speisende soll man nicht aufhalten“ das ERNSTL abgeräumt — fast, denn das L schwächelt und liegt mit 12.843 Anschlägen hinter H (18.134), D (14.915) und C (13.226). Abgesehen davon führen bei den Konsonanten N (34.785), R (25.510), T (21.525) und S (21.164), bei den Vokalen E (57.911) vor I (28.789). Unter der magischen Zahl von 1.000 Anschlägen blieben in meinem Manuskript nur Ö (934), ß (901), J (458), Y (246), X (105) und das Schlusslicht Q (37).
- Und zuletzt noch Folgendes: In meinem Buch gibt es fast so viele Kommas (3.933) wie Punkte (4.056), mehr als doppelt so viele ? (271) wie ! (116) — was das wohl über den Text sagt? –, mehr 0er (533) als 1er (238) und 2er (208) zusammen und glücklicherweise genauso viele ( wie ) — nämlich 51.
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