

Fußball, Futtern und so fort

Am Freitag, den 27. Juni, kocht Sebastian Dickhaut deutsche Schmankerl im Hukodi — und ich lese dazu aus „Speisende soll man nicht aufhalten“.
Was macht Ihr am Donnerstag, den 26. Juni? Na klar, das WM-Duell Deutschland gegen USA anschauen. Das letzte Gruppenspiel, Jogi vs. Klinsi, Bratwurst vs. Hotdog — was denn sonst?
Was mache ich am Donnerstag, den 26. Juni? Na klar, das WM-Duell Deutschland gegen USA anschauen. Hätte ich bis vor ein paar Wochen gesagt. Und wäre damit gründlich daneben gelegen.
Denn anders als 98 von 100 Deutschen werde ich an diesem Donnerstagabend nicht vor Fernseher oder Leinwand sitzen — sondern auch einem Stuhl. Und vorlesen. In Büdingen. Vor wahrscheinlich drei bis vier fußball-hassenden Besuchern. Denn ernsthaft kann ich mir kaum vorstellen, dass mehr Leute zu meiner Lesung im Restaurant Sonnenberg nach Büdingen kommen, wenn parallel dazu die deutsche Nationalelf um das Weiterkommen bei der Fußball-WM ringt.
Lukullisches Lauschen im Hukodi
Aber sei’s drum — ich habe den Termin schon vor zig Monaten vereinbart und freue mich natürlich auf die Veranstaltung. Ach ja: Ich könnt mir vorstellen, dass es noch Tickets gibt — wenn Ihr also Lust habt…
Oder Ihr schaut einfach tags darauf im Kochstudio Hukodi in München vorbei. Dort steigt am Freitag, den 27. Juni, meine vorerst letzte Lesung, bevor es in die Sommerpause geht. Das Ganze ist übrigens viel mehr als „nur“ eine Lesung: Der Autor, Koch und Hukodi-Chef Sebastian Dickhaut kredenzt speziell für diesen Abend ein Mehrgängemenü — deutsche Hausmannskost, versteht sich. Und allen WM-Aficionados sei gesagt: Am Freitag ist in Brasilien spielfrei.
Tickets für Lesung & Menü kosten 32 Euro und können per Mail an hukodi@sebastian-dickhaut.de reserviert werden (mehr Infos hier).
Eine Mischung aus Ingo Appelt und Baldy Man
Und damit genug der Glaskugeleien — stattdessen noch drei kurze Blicke zurück.
Erstens, auf eine prima Veranstaltung im Haus der Geschichte in Bonn. Dort ist aktuell die Sonderausstellung „Is(s) was?! Essen und Trinken in Deutschland zu sehen“, die unter anderem auch meine kulinarische Reise aufgreift. Aus diesem Anlass habe ich mein Buch bei einer kulinarischen Lesung vorgestellt. Hier ein paar Bilder (Quelle: Martin Magunia/Stiftung Haus der Geschichte):
(Anm.: Wie auf den Fotos unschwer zu erkennen ist, hing mir den ganzen Abend eine Haarsträhne quer über die Stirn, sodass ich aussah wie eine Kreuzung aus Ingo Appelt und Baldy Man. Dazu muss ich sagen, dass ich an diesem Tag erstmals seit der 9. Klasse (gefühlt) Haargel verwendet habe, weil mir sonst meine inzwischen überwilde Mähne beim Lesen über den Augen hängt. Nun bin ich offenbar im Umgang mit Gel noch nicht so firm — und obendrein waren alle Anwesenden so höflich, mich nicht auf Loriots Nudel Konkurrenz machende Strähne anzusprechen. Doch was soll’s — auch mit Stirnschmuck war’s ein rundum gelungener Abend mit netten Veranstaltern und vielen Besuchern.)
Zweitens war ich im Mai Teil der Unterhachinger Lesenacht. An diesem Abend touren nicht weniger als ein Dutzend Autoren zu verschiedenen Veranstaltungsorten durch den Münchner Vorort und lesen dort je eine Dreiviertelstunde aus ihrem Werk. In diesem Jahr waren so renommierte Namen wie Tilman Spengler oder Fritz Egner in Unterhaching — und doch haben sich etliche Besucher zu meinen beiden Lesungen verirrt. Auch hier nehme ich durchweg positive Erinnerungen mit nach Hause — und diesmal saß die haargel-fixierte Frisur sogar den ganzen Abend.
Drittens will ich an dieser Stelle kurz noch ein Buchprojekt erwähnen, zu dem ich ebenfalls ein Kapitel beigetragen habe. Die Rede ist von „LU — 29 Blicke auf Ludwigshafen“. Darin stellen verschiedene Autoren, Künstler, Journalisten, Dichter und Musiker die Stadt am Rhein aus verschiedenen Perspektiven vor. Mein Part dreht sich — quelle surprise! — um das Thema Essen und heißt: „Von Bierakademie bis BASF-Kantine — Ein kulinarischer Streifzug durch Ludwigshafen“.